Immer diese Castor-Transporte! Oder: Wie du deine Ängste überwindest, um dein Ding zu machen

Schweiß, Ausdauer und lange Arbeitstage, an denen ich manchmal zum Feierabend den Sonnenaufgang miterleben durfte, hatten sich gelohnt. Ich hatte das Online-Tool dranbleiben endlich fertig entwickelt und einen heißen Ritt gemeistert, ohne dass mich dieses wilde Pferd abgeworfen hat (immerhin scheitern viele IT-Projekte). Jetzt war alles bereit, das Ding voller Freude und Stolz zu vermarkten und meinem Traum ein Stück näher zu kommen. Was dann geschah, hatte ich schon befürchtet…

Was war passiert? Ich hatte plötzlich enorme Hemmungen, das Ding unter die Leute zu bringen. Mir kam die nun anstehende Wegstrecke in Richtung meiner Vision wie ein Castor-Transport vor, in dem sich innerlich eine ganze Schar von hartnäckigen Ängsten und Befürchtungen demonstrativ an die Gleise ketteten und die Weiterreise blockierten.

Als ob sie mir alle entschlossen eine Botschaft entgegenschreien wollten:

“Visionen? Nein danke!”

Eine kleine Auswahl dieser wild entschlossenen Querulanten:

  • Ich hatte Angst, Kritik zu ernten und angegriffen zu werden.
  • Ich hatte Angst, dass es kollosal scheitert und in einem epischen Desaster endet (inkl. Bankrott, Obdachlosigkeit und regelmäßigen Auftritten als Opfer der Woche bei typischen Talkshows).
  • Ich hatte Angst, dass ich damit so extrem erfolgreich und bekannt werde, dass ich nicht mehr ohne Sonnenbrille, Hut und aufgeklebtem Schnauzer aus dem Haus gehen kann.
  • Ich hatte Angst, dass ich noch viele weitere Ängste entdecke, die mich noch ängstlicher machen.

Und genau aufgrund dieser Heerschar von mobilisierten Ängsten und Befürchtungen stand meine Mission tatsächlich auf Messers Schneide. Oder um in der Symbolik zu bleiben: Es war zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob mein „Castor-Transport“ je das „Endlager“ erreichen wird.

Nein, nicht weil ich mit meinem Vorhaben gescheitert wäre. Sondern weil mich diese Ängste davon abhielten, die nun richtigen Schritte mutig und vertrauensvoll zu gehen.

Denn Ängste entspringen zwar oft unserer Phanatasie und die befürchteten Szenarien treten selten tatsächlich ein, doch sie haben die Angewohnheit, unser Verhalten ganz konkret negativ zu verändern. Das ist die noch viel größere Gefahr, als die (meist ausgedachten oder indoktrinierten) Gefahren, die unsere Ängste antriggern.

Zurück auf die Gleise. War es nun wirklich ein gefährlicher „Castor-Transport“? War der Inhalt meines Ziels tatsächlich so „toxisch“?

Ja, das war es definitiv. Denn es war wieder einmal ein Schritt hinaus aus meiner Komfortzone. Ich war damit gerade dabei, unbekanntes Terrain zu betreten und komplett neue Erfahrungen zu machen. Und dieser Umstand hat meine Ängste überhaupt erst mobilisiert und auf die Gleise gebracht.

Du wirst nun wahrscheinlich einwenden, dass dies doch eine sinnvolle Sache ist. Ja, letztlich wollen uns unsere Ängste generell vor unschönen Konsequenzen beschützen. Aber man kann es auch übertreiben, oder?

Viele der Befürchtungen sind sich zwar sicher, dass sie für eine gute Sache kämpfen. Aber wenn alle Beteiligten ganz ehrlich und besonnen über die Situation reflektieren: Das beste ist doch, wenn der „Castor-Transport“ möglichst schnell sein „Endlager“ erreicht, oder?

Doch wie soll das klappen, wenn die Blockade noch voll am Laufen ist und nicht alle so einsichtig sind?

Mein Tipp ist folgender: Sorge dafür, dass der „Castor-Transport“ möglichst viel Schwung hat.

Wie meine ich das konkret?

Wenn das, was du in den „Castoren“ transportierst – also die Sehnsucht nach deiner Vision oder auch deiner Berufung – dir möglichst ALLES bedeutet und du dich dem gegenüber total verpflichtet fühlst, dann wird sich dieser Transport nicht aufhalten lassen.

Wenn dann vor dir beispielsweise eine akute Versagensangst sich ans Gleis gekettet hat und den Weg blockieren möchte, dann lässt du dich deswegen nicht stoppen. Der Angst nachzugeben, würde deine Vision gefährden. Du wirst die Angst wahrnehmen, wertschätzen, ihrer Botschaft danken. Doch dann wird sie freiwillig vom Gleis hüpfen, da sie spürt, dass beim Zugführer eine Entschlossenheit herrscht, mit der sie es besser nicht aufnimmt.

Mein Online-Kurs MissionFinder hilft dir genau dabei, dieses innere Feuer zu entfachen, das es dazu braucht.

Fazit: Es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, gegen Ängste vorzugehen. Sie gehören zum Leben dazu. Verwende lieber deine Energie dafür, dass dein innerer Antrieb – dein Drang, dein Potenzial in die Welt zu bringen – dir möglichst viel Schwung gibt. Und dir so den nötigen Mut verleiht.

Gute Weiterreise.

Christian Kirschner

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